Mini John Cooper Works (R56)

Und wieder ein Nachfahre einer Rallye-Legende, könnte man sagen. Nach der Alpine A110 ist der Mini John Cooper Works bereits das zweite Auto, dessen Vorfahr bei der Rallye Monte Carlo Geschichte geschrieben hat. Damals, im Januar 1964, kam es einem Paukenschlag gleich als der Zwerg aus Großbritannien mit Paddy Hopkirk am Steuer die arrivierten Rallyegrößen in die Schranken wies. Was um alles in der Welt war nur aus dem kleinen, praktischen Stadtauto Mini geworden, fragten sich viele? Die Antwort darauf findet sich im Namen des Mini – Cooper S. John Cooper hatte sich des Mini angenommen und so wurden aus 997 Kubikzentimeter Hubraum und 56 PS 1071 Kubikzentimeter und 70 PS. Genug um den Floh in damals sagenhaften 13 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Nun wissen wir nicht, was Paddy Hopkirk oder Rauno Aaltonen zu dem stark gewachsenen Mini der 2. Genration unter BMW Regie sagen würden. Gefallen würden ihnen die bis zu 218 PS und das Drehmoment von 280 Nm sicher.

Wirklich klein, wie einst sein Vorfahre in den Swinging Sixtys ist der Mini R56 nicht mehr, aber auch längst nicht so erwachsen wie sein Nachfolger F56, der seinem Namen augenscheinlich entwachsen will. Er ist knuffig geblieben und dabei so verspielt zu sein wie sein Vorgänger R55. Geblieben ist im auch sein klassenloses Auftreten. Er ist ein Mini und sonst nichts.

Aber eben kein ganz normaler Mini, darauf wird man schon beim Einsteigen deutlich hingewiesen. Normal zu sein ist ohnehin nicht die Kernkompetenz des Mini. Ein Drehzahlmesser direkt im Blickfeld des Fahrers, ein überdimensionaler Tachometer, auf Wunsch mit integriertem Navigationssytem oben in der Mittelkonsole und jede Menge fast antiquarisch wirkender Kippschalterm heben den Mini wohltuend von uniformen Einerlei dieser Wagenklasse.

Als durchschnittlich groß gewachsener Nordeuropäer hat mehr als genug Platz, zudem bitten die bequemen Sportsitze sehr guten Seitenhalt. Hat der Käufer in der schier endlos langen Liste der Sonderausstattungen viele Kreuze gesetzt, verfügt der Mini John Cooper Works über fast allen erdenklichen Luxus. Und wenn nicht, nicht tragisch. Ab auf die Landstraße, dem Revier des Mini John Cooper Works und viel Spaß mit ihm haben. Fahrer deutlich größer und stärker Fahrzeuge dort zu erschreckend ist die Kernkompetenz des Mini.

Noch eine Schippe drauf legt der Mini John Cooper Works GP, ein in vielen Punkten weiter verbesserter John Cooper Works.

Kommen wir zu der Frage, warum sich jetzt einen Mini John Cooper Works (GP) in die Garage stellen? Man könnte durchaus berechtigt einwenden, er ist ein Kleinwagen aus Massenproduktion, wenn auch kräftig und spaßig. Am Ende aber nichts besonderes. Ein durchaus berechtigter Einwand. Jedoch sollte man eines bedenken. Wer hätte vor 10 -15 gedacht wie gesucht und rar und damit teuer heute Golf I GIT und Golf II GTI 16V/G60. Oder Renault 5 GT Turbo oder die Kat-lose Variante des Peugeot 205 GTi 1.9. Wir sind der Ansicht, dass der R56 ohnehin der beste aller modernen Minis ist. Erwachsener und ausgereifter als sein Vorgänger und nicht so ausufernd wie sein Nachfolger. Ein klassenloser Zwerg, mit Wohlfühlfaktor und allem Luxus.. Weit weg von Sozialneid, sowohl in der Stadt als auch auf der Landstraße zuhause und mit moderatem Spritverbrauch. Falls das wirklich jemand interessiert. Dazu als John Cooper Works jetzt schon selten genug.

Fotos BMW AG

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