Jaguar XJR – Die Katze ist fertig.

Manches im Leben dauert etwas länger als geplant, aber seit Dienstag fährt der Jaguar XJR wieder, wie es sich für einen XJR gehört. Wie bereits im letzten Artikel erwähnt, quittierte der Kompressor des Luftfahrwerks mit einigen unschönen Geräuschen seinen Dienst. Statt eines überholten wurde ein neuer eingebaut, was sich als erstaunlich einfach herausstellte. Nach dem Starten des Motor, hob sich der XJR aus seinem Lowrider-Dasein und das Fahrwerk konnte mittels SDD kalibriert werden.

Als nächstes Stand der Besuch auf dem Achsvermessungstand auf dem Programm. Wie zu erwarten war, war alles was verstellt sein, konnte auch verstellt. Nach einer halben Stunden waren alle Werte nahezu perfekt im grünen Bereich. Bevor es auf eine ausgedehnte Probefahrt ging, wurden nochmals alle Verschraubungen mittels Drehmoment kontrolliert und als angezogen markiert. Nach 70 Kilometer kehrte die Katze ohne die kleinste Beantragung in ihre Garage zurück. Alles funktionierte wie es soll. Zuerst war ich etwas skeptisch, dass der Fahrkomfort durch die 20 Zoll Sommerräder gelitten haben könnte, war aber schnell davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Der Komfort hat kaum gelitten, dafür ist das Fahrverhalten im Vergleich mit den 19 Zoll Rädern deutlich exakter und sportlicher, ohne dass der XJR seine Jaguar typischen Eigenschaften verliert. Ebenso begeistert war ich vom neuen Auspuff, nicht laut, aber dafür kräftiger und sonorer, ein schönes dunkles Klangbild, welches hervorragend zum Charakter des XJR passt.

Jetzt zu einem wichtigen und interessanten Aspekt, was hat der Spaß gekostet?

An Teilen, inklusive Reifen, Felgen und Auspuff flossen seit Oktober etwa 9.000 € in den XJR. Auf der einen Seite viel Geld, auf der anderen Seite war ich überrascht, denn ich hatte, angesichts der Arbeiten, mit wesentlich mehr gerechnet. Wie hoch sich die Summe der Arbeitstunden beläuft muss ich erst noch zusammenrechnen, ich gehe aber von etwa 100 Stunden aus.

Hier eine Liste, was alles gemacht wurde:

  • Hinterachse komplett neu (Achsträger wurde nur überholt und neu lackiert)
  • Vorderachse Spurstangen, Manschetten und Querlenker
  • Luft Kompressor für Fahrwerk neu (Inklusive Relais und Filter)
  • Bremsen vorne und hinten neu
  • Kompressor (Motor) überholt
  • Neuer Auspuff
  • Neue Zündkerzen und Zündspulen
  • Riemen neu
  • Wechsel sämtlicher Filter und Betriebsflüssigkeiten
  • Dachhimmel neu bezogen
  • Sonnenrollo getauscht und Hutablage Instandgesetzt
  • Defekter linker Außenspiegel getauscht
  • Neu Räder 20 Zoll (Felgen und Reifen neu)
  • Lambdasonden neu
  • Diverse Kleinteile , wie Nabendeckel etc.
  • Diverse Sensoren, z.B. Haubenschloss
  • Vermessung
  • Fußmatten
  • Klimaanlage gereinigt und befüllt
  • Massepunkt neu
  • Bluetooth-Modul statt CD-Wechsler
  • Entfernung aller Dellen
  • Diverse elektronische Fehler beseitigt
  • Komplette Innenraum Reinigung
  • Aufbereitung und Versiegelung Leder
  • Aufarbeitung und Versiegelung Lack
  • Defekte Schlüssel instandgesetzt
  • Parksensoren vorne und hinten neu
  • Innere und äußere Dichtung Fahrertüre neu

Übrig ist jetzt noch das Glas des rechten Außenspiegels, dass ich vergessen hatte zu bestellen und der Lackabplatzer an der hinteren linken Türe.

Wäre es am Ende nicht günstiger gewesen gleich einen guten XJR zu kaufen? Die Frage lässt sich nur schwer beantworten, da man nie mit absoluter Sicherheit sagen kann, ob ein teures Fahrzeug mit wesentlich weniger Kilometern nicht auch die eine oder andere unliebsame Überraschung parat hält. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, dass dieser XJR jetzt technisch absolut in Ordnung ist und keinen Vergleich schauen muss. Ich bin gespannt, wie er sich in den nächsten Monaten im Alltag schlägt und was es alles zu berichten gibt

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