Jaguar XKR (X150)

Manche sagen, der Jaguar XKR wäre der Aston des avarage ordinary man. Vielleicht deshalb, weil der Jaguar XKR aus der Feder von Ian Callum stammt, der zuvor Chefdesigner bei Aston Martin war. Aber mit einen Neupreis von ca. 100.000 € fällt die Vorstellung, dass der XKR der Aston des gewöhnlichen Durchschnittsmann ist, zugegeben doch etwas schwer. Auch wenn der XKR etwa ein Drittel günstiger war als ein DB9 und bei weitem nicht dessen Exklusivität besaß. Nichtsdestotrotz waren sie direkte Konkurrenten im Marktsegment der klassischen GT.

Der XKR (150) kann auf eine lange Ahnenreihe zurückblicken. Die X120/140/150 der 50er Jahre, die Automobil-Ikone E-Type, den XJ-S bzw. XJS und die erste Generation des XKR (X100-104). Wie die die Limousinen der X300/358 Baureihe wurde der XKR komplett aus Aluminium gefertigt. Zunächst wurde der XKR mit dem AJ34S, der ebenfalls im XJR zu finden ist mit 416 PS und 6 Gang Automatikgetriebe von ZF angeboten. Damit beschleunigte der XKR in klassenüblichen 5 Sekunden auf Tempo 100, bei 280 Stundenkilometer wurde er elektronisch eingefangen. Mit der Modellpflege im Februar 2009 hielt der AJ133S mit 5 Liter Hubraum und 510 PS Einzug, der in der letzten Ausbaustufe 550 PS erreichte. Ein weiteres offensichtliches Detail der Modellpflege war, dass das traditionelle J-Gate verschwand und durch einen modernen Drehwählhebel ersetzt wurde, der erst beim Einschalten der Zündung sichtbar wurde.

Zum Vergleich: Oben die klassische J-Gate Kulisse des Pre-Facelift, unten der Drehwählhebel des Facelift.

Im Innenraum überwiegt, ohne Klischees bedienen zu wollen, Jaguar typisch Holz, Leder und Chrom. Verfügbar war aber auch Aluminium (Zierteile) und Alcantara (u.a. Dachhimmel).

Um dem Kunden die Qual der Wahl zu ermöglichen wurde der XKR auch als Cabrio angeboten, wobei im Cabrio, wie im Coupé die Bezeichnung 2+2 Sitzer vorsichtig gesagt mehr als optimistisch ist.. Kleinere Kinder finden für kurze Strecken Platz, ein mittelgroßer Hund durchaus auch auf längeren Strecken, aber Erwachsen eher nicht. Wobei die “Beule” in der Rückbank längst nicht so ausgeprägt ist, wie z.B. beim Aston Martin DB9. Der XKR wurde zwischen 2011 und 2014 auch in einer sportlich verschärften Version als XKR-S angeboten, welcher über eine ausgeprägten Heckspoiler verfügt. Zudem gab es einige Sondermodelle, wie XKR Pace, den XKR 75 von dem anlässlich des 75 jährigen Firmen Jubiläum nur 75 Stück gebaut wurden oder den “Final Fifty”.

Nun wird sich mancher bestimmt fragen, warum wir den Jaguar XKR und nicht den Jaguar F-Type R ausgewählt haben. Immerhin wird der F-Type R der letzte Jaguar Sportwagen mit 8 Zylindern sein, bevor auch die Jags nur noch elektrisch unterwegs sind. Der Grund dafür ist einem alten Jaguar Slogan zu finden: Grace, Space, Pace. Der XKR sieht hervorragend aus, er hat dank des 2+2 Konzept mehr Platz als der 2-Sitzer F-Type und schnell genug ist er. Zudem klingt er nicht wie der F-Type R, dessen Auspuff Geräusche, oder besser Lärm, an eine Spitfire Mk. VIII erinnern, die gerade gleichzeitig ihre Browning Maschinengewehre und ihre Hispano Maschinenkanonen abfeuert. Nachbarn, wie Copiloten wissen das sicherlich zu schätzen.

Fotos: Jaguar Cars

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