Ferrari FF

Dezember 2010. Sie suchen einen Kombi mit “etwas” mehr Leistung? Doch ein Audi RS6 Avant ist Ihnen optisch ein Tick zu glatt und ein Mercedes-Benz E 63 T AMG eine Spur zu bieder. Dann war guter Rat teuer. Bis Ferrari am 21.01.2011 den FF der Öffentlichkeit vorstellte und gleich für eine doppelte Sensation sorgte. Denn der FF (Ferrari Four) war nicht nur der erste Ferrari mit Allradantrieb, er war auch ein Kombi, genauer gesagt ein Shooting-Brake. Und was für einer.

Bis in die 90er Jahre waren Kombis reine Gebrauchs- oder Vernunftsfahrzeuge. Das änderte sich erst mit dem Audi RS2, dem BMW M5 Touring (E34) und den Mercedes-Benz C43 T AMG bzw. E55 T AMG. Sie boten mehr als genug Leistung gepaart mit ausreichend Platz. Das eines Tages ein Ferrari mit Heckklappe die Bühne betreten sollte konnte sich damals sicherlich niemand vorstellen. Aber nun war er da, der Ferrari FF. Wenn man so will, der bis dato vernünftigste Ferrari überhaupt. Sofern man die Worte Vernunft und Ferrari überhaupt in einen Satz packen möchte. Eines jedoch ist der FF auf jeden Fall: Die eleganteste Möglichkeit seine Einkäufe so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Wenn man will kann man seine Tüten in 3.7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen oder bei Bedarf seinen Hund mit 335 km/h zum Auslauf fahren.

Möglich macht das der 660 PS starke, 6.3 Liter große V12 mit Direkteinspritzung und einem maximalen Drehmoment von 683 NM bei 6000 U/min. Übrigens exakt die Leistung. die ein paar Jahre zuvor auch der Supersportwagen Ferrari Enzo Ferrari aufwies.

Etwas ganz besonders hatten sich die Italiener mit ihrem Allradantrieb einfallen lassen. Anstatt wie üblich die Vorderräder mehr oder weniger einfach via Verteilergetriebe an das Getriebe anzubinden, entschied sich Ferrari dem FF an der Vorderachse ein eigenes 2-Gang Doppelkupplungsgetriebe am vorderen Ende der Kurbelwelle zu verpassen, das bei Bedarf nur in den unteren Gängen aktiv ist. Ab dem 5 Gang werden dann ausschließlich die Hinterräder über das 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe angetrieben. Dieses Konzept weist gleich mehrere Vorteile auf. Erstens wiegt es nur 35 Kilogramm zusätzlich und zweitens ermöglicht es einen tieferliegenden Schwerpunkt als andere Allradantriebskonzepte.

Im Innenraum herrschen für einen Ferrari großzügige Platzverhältnisse. Selbst das Anbringen eines Kindersitz, einer Kernkompetenz eines Kombis, geht problemlos von statten. Der Kofferraum bietet ausreichend Platz für das Gepäck einer längeren Urlaubsreise. Dank des Allradantriebes auch in winterliche Gebiete. Die Bedienung entspricht weitestgehend der anderer Ferrari aus dieser Zeit. So sind viele wichtige Funktionen, wie Einstellung für ESP, ABS etc. direkt am Lenkrad (Manettino) angeordnet und schnell erreichbar.

Die meisten Ferrari mit 4 Sitzen blieben in der Preisentwicklung in den letzten Jahren oft mehr, selten weniger weit hinter den 2-sitzigen Sportwagen zurück. Wir sind der Überzeugung, dass dies beim FF anders sein wird. Er war nicht nur der erste Ferrari mit Allradantrieb, er war zugleich auch der erste Ferrari Shooting-Brake. Kurzum der erste Ferrari, der jeden Tag, bei jeder Witterung gefahren werden kann und somit weit mehr als ein Alleinstellungsmerkmal aufweist. Im Augenblick kostet ein FF zwischen 100.000 und 150.000 Euro, noch mit etwas Tendenz nach unten.

Fotos Ferrari

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