Bentley Arnage R (2006 – 2010)

Man muss nicht unbedingt Rockstar wie Brian Johnson sein, um einen Bentley zu fahren oder um genau zu sein, einen klassischen Bentley. wie den Arnage R mit 6,75 Liter V8 Motor. Nun haben Brian Johnsons Bentley 4.5 Litre und ein relativ neuer Arnage R außer dem Flying B nicht besonders viel gemeinsam, außer vielleicht dass sie beeindruckende Fahrzeuge sind. Wir wollen uns den Bentley Arnage R genauer anschauen, den letzten Bentley mit einem der vielleicht besten je gebauten V8 Motoren und der nahezu ikonisch verehrten Bezeichnung 6.75 Litre.

Es gibt wenige Hersteller, bei denen die Gefahr ständig einen Euro in das Phrasensparschwein werfen zu müssen ähnlich groß ist, wie bei Bentley. Ikonisch, majestätisch, stillvoll, beeindruckend dürften wahrscheinlich die meist genannten Adjektive sein, die einem zu einem Bentley einfallen. Alleine dieses Logo, vielleicht mit dem Cavallino rampante, dem Spirt of Ecsatcy, dem Tridente und dem Mercedes-Benz Stern das bekannteste in der Welt der Automobile.

Beeindruckend trifft auf den Bentley Arnage schon mit normalem Radstand zu. Mit 5, 39 Meter überragt er eine S-Klasse mit langem Radstand der Baureihe V221 schon um satte 6 Zentimeter, vergleicht man die beiden langen Radstände werden daraus 31 Zentimeter. In der Breite sind es knapp 8 Zentimeter. Wie sein Vorgänger, der Mulsanne, wurde auch der Arnage nach einer Kurve einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt benannt – Le Mans (Circuit de la Sarthe). Nicht ohne Grund, denn das 24 Stunden Rennen von Le Mans spielt in der Markengeschichte von Bentley eine bedeutende Rolle. 1924 und von 1927 bis 1930 gewannen die Bentleys das wohl berühmteste Langstreckenrennen der Welt. Diese Siegesserie der damals schon beeindruckend großen Bentley soll Ettore Bugatti zu folgendem Zitat verleitet haben: Mr. Bentley – He builds fast trucks. Doch zurück zum Arnage.

Edles Holz, feinstes Leder und viele klassische Rundinstrumente als Reminiszenz zeichnen das Cockpit des Bentley Arnage aus. Einsteigen und wohlfühlen hinter dem Volant, dass einem nie im unklaren darüber lässt, wo man gerade sitzt.

Man kann mit dem Arnage R gleiten und entspannt reisen, drückt man das Gaspedal jedoch etwas weiter durch stürmt die 2.6 Tonnen schwere Limousine davon als gäbe es kein Morgen. Kein Wunder, verfügt der Arnage R doch über 456 PS und ein maximales Drehmoment von 875Nm, welches schon bei 1800 U/Min anliegt. Erst bei 270 Km/h endet der Vortrieb, schnell genug um fast den ganzen Rest der Automobilen Welt hinter sich zu lassen und das mit einer Nonchalance, die ihres gleichen sucht Mit diesen Angaben war übrigens auch die Zeit vorbei als Bentley wie beim Vorgänger dem Mulsanne Turbo die Leistung auf Nachfrage noch mit ausreichend plus 50 % angab. Noch eine Spur besser kann das der zeitgleich gebaute Arnage T mit 507 PS und einem Drehmonent von 1000 Nm.

Warum sollte man sich jetzt einen Bentley Arange R oder auch T in die Garage stellen? Vorausgesetzt er passt überhaupt rein. Es ist der letzte mit dem klassischen 6.75 Litre V8 und der letzte mit klassischer Formgebung. Der letzte, bevor Bentleys zu einem Lifestyle Objekt von It-people wurden oder wie es Jeremey Clarkson dereinst kolportierte, Bentleys seien jetzt überwiegend auf den Parkplätzen der Stadien der englischen Premiere League Clubs zu finden und weniger vor den Herrenhäusern in Sussex oder Kent. Von dem Vorurteil bleibt der Arange R befreit, er ist ein Gentlemans Express par excellence mit Fahrleistungen eines Sportwagen. Vielleicht stellt man sich ihn auch in die Garage um sich ein wenig wie die Bentley boys Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu fühlen. Mit etwas Glück findet man sogar einen der seltenen Final Series des Arnage.

Übrigens, den Arnage Green Label mit BMW V8 haben wir hier bewusst unterschlagen.

Fotos: Bentley Motors Ltd.

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