Jaguar XJR (X350/358)

Mit einer der prominentesten Fahrer eines Jaguar XJR dürfte wohl Hannibal Lecter gewesen sein. Das alleine wäre jedoch kein Grund den Jaguar XJR hier vorzustellen. Auch nicht die rein hypothetische Frage, ob die Kray Zwillinge heutzutage XJR fahren würden. Wir richten unseren Focus deshalb auf den XJR (X350/358), weil er der letzte große Jaguar in der 1968 mit dem XJ Series I eingeführten Formsprache war. Eine Silhouette, die sicher viele mit dem Erscheinungsbild einer großen Jaguar Limousine der letzten 50 Jahre verbinden.

Auch wenn der Unterschied zu seinem Vorgänger, der X308 Baureihe, auf den ersten Blick gar nicht so groß zu scheinen vermag, er ist erheblich. Die X350 ist eine komplette Neukonstruktion. Seine selbsttragende Karosserie besteht aus vernietetem Aluminium, um das Gewicht des Fahrzeugs niedrig zu halten. Tatsächlich ist der X350 mit einem Gewicht von 1680 bis 1723 Kilogramm für diese Fahrzeugklasse beinahe ein Fliegengewicht. Im Herbst 2006, zur Hälfte seines Produktzyklus, erfuhr die X350 eine Überarbeitung. So verfügte die überarbeitete Version über 3 Lufteinlässe in der Frontschürze, statt vorher 2. Der Wabengrill hob nach wie vor den XJR von seinen schwächeren Geschwistern ab. Auch am Heck wurde behutsam Hand angelegt. Die Auspuffblenden wurden geändert und Chromzierleiste zog sich jetzt über die gesamte Breite.

Der Innenraum der X350 Reihe ist auf den ersten Blick als der einer großen Jaguar Limousine zu erkennen. Stilsicher wurden klassische Elemente, wie der traditionell fast senkreche Instrumententräger mit modernen Elementen, wie dem Touchscreen der Audio- und Navigationseinheit kombiniert. Von seinen Vorgängern erhalten geblieben ist die bekannte Führung des Automatikwählhebels in Form eines J. Neu waren die elektronische Parkbremse und die Anordnung der Fahrlichtbedienung.

Der im Vergleich zum Vormodell auf 4.2 Liter (AJ34S) gewachsene V8 mit Kompressor leistete nun 395 PS und gilt aufgrund einiger Modifikation gegenüber der 4 Liter Version der Vorgänger-Baureihe als außerordentlich standfest und zuverlässig. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Sechsgang-Automatik von ZF. Für den einem Jaguar angemessenen Fahrkomfort sorgt eine Luftfederung, die von Thyssen-Krupp-Automotive geliefert wurde.

Als letzter und wahrscheinlich bester Vertreter der XJ-Baureihe in der klassischen Jaguar XJ Formsprache hat der XJR ohne Frage das Zeug zum Klassiker der Zukunft. Ob in traditionellem Britisch Racing Green, einem majestätischen Blau, dezentem Silbergrau oder in Schwarz, wie Mr. Lecters, der XJR vereint Eleganz, Stil und Sportlichkeit auf eine unnachahmliche Weise. Noch sind die Preise sehr moderat. Gute Exemplare sind noch unter 20.000 € zu bekommen. Top-Exemplare mit einer Laufleistung unter 100.000 KM liegen bei 25 – 26.00 €. Es dürfte die richtige Zeit sein, die Augen nach der großen Kompressor-Katze aufzuhalten.

Was passieren kann, wenn man einen der günstigsten XJR am kauft, kann im Erfahrungsbericht mit unserem Jaguar XJR hier nachgelesen werden.

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