Nachdem der Jaguar XJR für seinen Fototermin nur außen optisch hübsch gemacht wurde, ging es nun daran, die vielen kleinen technischen Wehwechen und den Wartungsstau zu beseitigen.
Zuerst kamen die diversen Flüssigkeiten dran. Das Motoröl war eine undefinierbare schwarze Substanz und glich mehr Teer als Öl. Das Kompressoröl, welches Jaguar übrigens wie Mercedes-Benz auch, nicht in seinen Wartungsintervallen führt, wurde ebenfalls erneuert. Statt der Soll-Menge von 215ml waren noch knapp 30ml im Kompressor. Eine Sichtprüfung des Kompressors wurde ebenfalls durchgeführt und offenbarte einen guten Zustand, nur minimale Abnutzungsspuren. Natürlich wurde auch der Riemen gleich mit getauscht. Parallel zu den Arbeiten wurden neue Winterreifen aufgezogen und die seltsame Mischung aus Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen, welche bislang montiert war, der Entsorgung zu geführt.
Weiter ging es mit den Zündkerzen oder dem was von ihnen noch übrig war. Die unter Elektrode war eigentlich nicht mehr vorhanden, beinahe ein Wunder, dass der Motor noch so gut lief. Im Gegensatz zu den bisher genannten Punkten waren Kühlwasser und Bremsflüssigkeit in sehr guten Zustand. Beide mussten vor kurzem noch erneuert worden sein. Nebenbei wurden noch einige defekte Plastikteile instandgesetzt. So zum Beispiel die Halter des Luftansaugtrakt.
Als nächstens standen die Massepunkte auf dem Programm, die bedingt durch Aluminiumkorrossion für viele Elektronikspinnereien des Jaguar verantwortlich waren. Nach einer gründlichen Reinigung, wo es nicht mehr anders ging wurden sie neu gemacht, herrschte plötzlich Ruhe im Kombiinstrument. Zum Schluss wurden noch einige Schläuche erneuert, die teilweise wild verlegten Kabel wieder in ihre richtige Position gebracht und alles gereinigt. Die diversen Filter wurden übrigens schon bei der Grundreinigung erneuert, über die im ersten Artikel berichtet wurde.
Wenig erfreulich waren auch die Scheibenwischer. Nicht nur, dass die Wischblätter durchaus als prähistorisch durchgingen, die gesamten Wischerarme waren verbogen und präsentierten sich in einem unglaublich vergammelten Zustand. Hier half nur der komplette Austausch aller Teile.
Als nächster Punkt stand der defekte linke Außenspiegel auf dem Programm. Der Stellmotor der Anklappfunktion war durchgebrannt und hatte dabei das Gehäuse verschmort, dass sich daraufhin verzogen hatte und heftige Windgeräusche verursachte. Der Austausch ging schnell und problemlos. Jetzt klappt der Jaguar wieder seine Spiegel an. Nach dem Austausch des Spiegels hörte auch das Eigenleben der Alarmanlage plötzlich auf. Ob da wirklich ein kausaler Zusammenhang besteht wissen wir aber noch nicht sicher.
Weniger um die Fahr- und Betriebssicherheit ging es bei einer andere Veränderung. Der altertümliche CD-Wechsler im Kofferraum wurde durch ein Dension Bluetooth Modul ersetzt, welches 1 zu 1 aus einer E-Klasse (W210), die ebenfalls über einen D2B-Bus verfügt, übernommen wurde. Mittelfristig soll diese Lösung aber dem JagDroit-BT Modul weichen.
Auf der to-do Liste stehen jetzt noch:
- Parktronic teilweise ohne Funktion
- Sonnenrollo an der Heckscheibe defekt
- Komplette Erneuerung der Hinterachse
- Bremsenzangen wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzen
- Dachhimmel erneuern
- Nicht funktionierende Lenkradheizung
- Rechtes Außenspiegelglas defekt (Abblendfunktion)
Mehr dazu aber in einem der folgenden Artikel.