Beim Daimler Super V8 SWB treffen gleich 2 Besonderheiten aufeinander. Erstens gibt es die Marke Daimler August 2008 nicht mehr und zweitens sind Daimler mit kurzem Radstand (SWB) der Baureihe X308 extrem selten. Es wurden nur 76 Stück gebaut.
Normalerweise wurde der Daimler Super V8 mit langem Radstand geliefert, war aber ohne Aufpreis auch mit kurzem Radstand (12.5 cm kürzer) lieferbar. Dabei entfiel die Einzelsitzanlage im Fond, der Daimler blieb aber faktisch ein Viersitzer, da die Mittelkonsole auch beim kurzen Modell bis an die Rückbank reichte. Motorisiert war der Daimler, wie sein Schwestermodel der Jaguar XJR, mit einem 4 Liter großen V8, der Dank Kompressor auf eine Leistung von 363 PS kam. Äußerlich unterscheid sich eine Daimler durch die geriffelte Kühlergrilleinfassung und Heckliste (fluted), seinen Schriftzügen, anderem Design der Felgen, Lenkrad und Ventildeckel von einem Jaguar.
Der Innenraum besticht durch ein luxuriöses Ambiente. Die hochflorigen Teppiche wurden ausschließlich aus Schafwolle gefertigt, das Leder im Vergleich zu einem Jaguar weicher. Das Holz ist feiner gemasert. Serienmäßig verfügt ein Daimler über ausklappbare Picknicktische im Fond. Insgesamt war der Daimler immer edler als ein Jaguar.
Zu den Kunden von Daimler gehörte u.a. das englische Königshaus. So nutzte die Königmutter bis zu ihrem Tod einen Daimler DS 420, der technisch auf dem Jaguar Mark X basiert. Queen Elisabeth II nutzt privat einen Daimler Super Eight der Baureihe X350.
Daimler blickt auf eine lange und traditionsreiche, zugleich aber auch wechselvolle Geschichte mit vielen Eigentümern zurück. Dabei war die Produktion von PKWs nicht das einzige Standbein der Daimler Motor Company Ltd.. Ein wesentlicher Bestandteil war die Produktion von Omnibussen, hauptsächlich der typisch britischen Doppeldecker. Auch wurden nicht nur Limousine gefertigt. 1959 brachte Daimler mit dem SP 250, der ursprünglich Dart heißen sollte, seinen ersten Sportwagen auf den Markt. Sein Motor, ein V8 mit 2.5 Liter Hubraum, wurde nach der Übernahme von Daimler durch Jaguar im Jahr 1960 in den Limousinen SP250, die auf dem Jaguar Mark 2 basiert und dem Majestic Major eingesetzt. Mit Einführung der XJ-Baureihe 1968 entfielen die technischen Eigenständigkeiten und ein Daimler war fortan eine sehr luxuriöse Variante der technisch fast baugleichen Jaguar Limousinen. (Ausnahme Daimler DS420) Dennoch blieb ein Daimler immer etwas Besonderes, dem ein Hauch aristokratisches anhaftet. Noch sind die Preise für gute Exemplare auf vertretbarem Niveau. Falls man denn tatsächlich einen findet.